Geburtstag in Zahlen

Manchmal kommt man sich ja selbst komisch vor. Und damit meine ich nicht unbedingt Haha-komisch, sondern eher so merkwürdig-komisch (um mal wieder dieses wunderbare Zitat aus Barlows Erklärung von Druiden in WoW zu bemühen). Wobei ich seit dem Satz „Du willst mir nicht im Ernst erzählen, dass du deine DVD-Sammlung am Computer verwaltest!?“ glaube, dass die Schwelle zum Nerdtum von einigen recht niedrig angesetzt wird. Wie dem auch sei, eine Statistik über die Gratulationen zum eigenen Geburtstag überschreitet selbst meinen Grenzwert auf der Kellerkindskala. Was mich aber nicht davon abhielt, eine solche Statistik anzulegen.

Begonnen hat das im Jahr 2010, als mir auffiel, dass vermehrt Glückwünsche über Facebook eintrudelten und ich wissen wollte, wie die prozentuale Verteilung denn so aussieht. Das habe ich dann die nächsten Jahre fortgeführt, immer mit dem Vorsatz „heuer endlich den Blogpost zu schreiben“. Der Prokrastination sei Dank umfasst diese Statistik nun 5 Jahre, was bezüglich Veränderung über die Zeit sowieso interessanter ist.

2010

Kuchen2010Ach ja, damals… Als man seine Onlineaktivitäten noch über viele verschiedene Plattformen verteilt hat. Entsprechend bunt gemischt waren auch die Kanäle über die gratuliert wurde, dennoch kam bereits die Hälfte der Glückwünsche über soziale Netzwerke (Facebook, Lokalisten, StudiVZ). Auch die SMS war relativ populär, nachdem sich WhatsApp noch nicht verbreitet hatte. Die eMail fristet bis heute ihr Schattendasein mit 1-2 pro Jahr.

2011

Kuchen2011Ein Jahr später hielt sich zwar die bunte Verteilung auch weiterhin, allerdings gingen die Zahlen für Facebook durch die Decke, was vermutlich der eingebauten Erinnerungsfunktion und dem unkomplizierten An-die-Pinnwand-schreiben geschuldet ist. Mit 57 von 75 Glückwünschen (76%) hatte sich der Anteil mehr als verdreifacht, während die Lokalisten und StudiVZ mit insgesamt 3 (4%) vergleichsweise irrelevant geworden waren. Die übrigen Medien teilten dann das verbliebene Fünftel unter sich auf, wobei die SMS dominierte.

2012 – 2014

Nach dem rasanten Anstieg des Facebook-Anteils setzte sogleich wieder der Sinkflug ein, wenn auch deutlich langsamer. Derzeit trudeln über das große blaue F „nur“ noch knapp zwei Drittel der Gratulationen ein, dazu mehr im nächsten Absatz. 2012 erfolgte dann auch der endgültige Todesstoß für Lokalisten, StudiVZ und ICQ. Nach einem zögerlichen Einstieg in 2013 wurde WhatsApp 2014 zum Shootingstar von der 5 auf die 2, Newcomer 2014 war Google Plus (Guten Morgen!).

Kuchen2012-2014

Die Sache mit Facebook

Warum der Anteil von Facebook rückläufig ist, kann ich nur vermuten, das Netzwerk hat ja auch schon mal bessere Zeiten gesehen. Fakt ist allerdings auch, dass ich im Herbst 2011 aufgehört habe, alles und jedem aus meiner Freundesliste zu gratulieren. Alleine deshalb musste ich schon die Statistik weiterführen, um herauszufinden, ob sich das auswirkt. Der Auslöser auf meiner Seite dazu war, dass ich mitten im Endspurt eines arbeitsintensiven Projekts steckte und an diesem Tag 3 Leute Geburtstag hatten. Weder wollte ich allen das gleiche schreiben, noch war ich in der Lage, halbwegs personalisierte Grüße zu formulieren. Also habe ich es komplett gelassen. Ganz großes Tennis, ich weiß. Allerdings ist es mir sowieso lieber, entweder persönlich oder zumindest über ein persönlicheres Medium als Facebook zu gratulieren, was bei Freunden in der Regel ja (auch nachträglich noch) möglich ist. Das spiegelt sich auch in der Erfassung der Zahlen für die Statistik wider: Gratuliert jemand per sozialem Netzwerk, später aber noch persönlich, zählt das persönliche.
Bitte nicht falsch verstehen, ich freue mich auch über Glückwünsche aus sozialen Netzwerken, aber reflexartig geschriebene Posts an der Pinnwand sind mir eher unsympathisch. Dafür halte ich aber leider einen gewissen Teil. Vielleicht nehme ich für nächstes Jahr das Geburtsdatum aus Facebook (gesetzt den Fall, ich nutze es noch) und schaue mal, wieviele noch drandenken.

Ausblick

Der Facebook-Anteil sinkt, die Gesamtzahl bleibt aber einigermaßen stabil. Offenbar verschiebt sich die Mediennutzung wieder zu ungunsten Facebooks, was ich ja durchaus begrüßenswert finde.

Anzahl

Gesamtzahl der Glückwünsche über alle Medien

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