Nun bin ich seit ziemlich genau 3 Tagen in Schweden, Zeit einmal die ersten Eindrücke aufzuschreiben.
Die Zugfahrt am Dienstag lief reibungslos und die Verspätungen lagen überraschenderweise nicht auf Seiten der Deutschen Bahn, sondern der schwedischen, die sich über 20 Minuten gegönnt hat. So kamen wir nach 14 Stunden Fahrt gegen 21:20 Uhr am Bahnhof in Växjö an und wurden dann von einem VIS-Member zum Campus gefahren. Dort bekamen wir unsere Willkommenspakete mit einem kleinen Abendessen und den Wohnungsschlüsseln, zu den Wohnhäusern wurden wir auch gleich gefahren.
Die Wohnung ist 38 m² groß und ich teile sie mir mit einem anderen Austauschstudenten. Wir haben eine der wenigen Wohnungen mit getrennten Schlafzimmern, der Normalfall ist eine Wohnung mit 22 m² und einem kombinierten Koch-/Wohn-/Schlafraum. Entgegen dem Beispielbild aus der Infobroschüre ist hier kein Tisch in meinem Zimmer, an dem ich arbeiten könnte. Und den Esstisch möchte ich ungern mit dem Monitor belagern. Naja, nächsten Freitag geht’s nach Älmhult zum allerersten IKEA, da wird schon was dabei sein.
Ansonsten waren die letzten Tage auch sehr von Einkäufen geprägt. Man muss sich ja erst mal einen Grundstock an Nahrungsmitteln, Einrichtung und technischem Gerät anlegen. So brauchte ich erst mal ein Netzwerkkabel, um ins Internet zu kommen, weil im Wohnhaus kein WLAN vorhanden ist. Damit hatte ich nicht gerechnet (aber nen 5-Port 100 Mbit Switch dabeihaben *facepalm*). Auch eine Kaffeemaschine habe ich mir geleistet, sonst wird das nix mit den Vorlesungen um 8:15 Uhr.
Nachdem die Vorlesungen aber erst nächsten Montag beginnen, aber die allermeisten Studenten schon da sind, ist hier eigentlich jeden Abend Party angesagt. Irgendwo läuft immer Musik, oft auch schon tagsüber, weil die Erstsemesterstudenten ihre Aufnahmefeiern haben und dabei dann auch in je nach Studienfach unterschiedlich farbigen Overalls über den Campus steuern.
Heute war dann schließlich der erste offizielle Programmpunkt: Orientation. Da erzählt dann nicht nur die Uni etwas über sich selbst (ca. 38.000 Studenten und 2.000 Mitarbeiter) und die Abläufe (die meisten Professoren haben kein Problem, geduzt zu werden), sondern da kommt dann u.a. auch jemand von der Polizei und sagt einem was man machen darf, und was man besser lässt. Ohne Licht Fahrradfahren kostet zum Beispiel 800 SEK (heute 96 €). Für das vordere Licht. Für das hintere auch, also 1.600 SEK. Aber immerhin: das Maximum für diese sofort erhobenen Geldstrafen beträgt 1.200 SEK (heute 144 €).
Auf dem Bild seht ihr knapp die Hälfte der Austauschstudenten, die heuer hier sind, weitere 100 sind dann an der Universität in Kalmar, die organisatorisch dazugehört.