ESN SeaBattle 2012

Ein weiteres nennenswertes Ereignis dieses Semester war das ESN SeaBattle 2012. Um zu beschreiben, was das ist, braucht man eigentlich gar nicht so viele Worte, aber soviel sei gesagt: Über 2100 Studenten aus Schweden, Norwegen, Dänemark, Estland, Lettland und Litauen zusammen auf einem großen Schiff zwischen Stockholm und Tallinn. Organisiert wird das hauptsächlich vom ESN (Erasmus Student Network) Schweden und findet jährlich im Frühjahr und im Herbst statt. Die Karten sind recht begeht, weil jede Universität nur ein begrenztes Kontingent hat.

Wir sind am 19. November früh morgens aus Växjö abgefahren und waren nachmittags am Fährhafen in Stockholm. Dort bekam jeder seine Bordkarte und man reihte sich fröhlich in die lange Schlange am Check-in ein. Das ganze hat sich etwas gezogen, denn man durfte kein Essen und keine Getränke mit an Bord nehmen, weshalb auch die Taschen kontrolliert wurden. Die Studenten aus Estland, Lettland und Litauen kamen mit diesem Schiff bereits am Morgen in Stockholm an und haben sich die Stadt angeschaut. Über Nacht schipperten wir also zusammen nach Tallinn. Nach dem Buffet am ersten Abend haben wir uns ein bisschen auf dem Schiff umgesehen und die Mitternachtsshow besucht. Obwohl es auf dem Schiff genug Platz und Leute zum Feiern gab, gingen wir aber relativ früh schlafen. Einerseits begann die Stadtführung in Tallinn um 10 Uhr, andererseits hatte ich vor der Abfahrt nur 40 Minuten geschlafen, weil ich noch eine Abgabe für Wireless Security fertigstellen musste. Und im Bus war an Schlaf nur eingeschränkt zu denken, wenn man einen als Jack Sparrow verkleideten Organisator mit Megafon an Bord hat.

Olaikirche

Olaikirche

Die Stadtführung in Tallinn war sehr interessant. Es steht noch sehr viel von der mittelalterlichen Stadtmauer, weil das Geld fehlte, um sie abzureißen. Aus heutiger Sicht ein Glücksfall. Die Olaikirche (auch St. Olaf genannt) ist bekannt für ihren hohen Turm, der von 1549 bis 1625 das höchste Gebäude der Welt war. Dadurch wurde er aber auch mehrfach vom Blitz getroffen und die Kirche fing Feuer. Der Turm wurde nicht mehr ganz so hoch wiederaufgebaut, als er zuvor eigentlich war, er war aber hoch genug, um dem KGB von 1944 bis 1991 als Abhörbasis zu dienen. Auf dem Rathausplatz wurde gerade – wie in vielen anderen großen Städten auch üblich – der Christbaum aufgestellt. Diese Tradition wurde hier von der Bruderschaft der Schwarzhäupter vor langer Zeit begründet. Riga behauptet ebenfalls, den ersten öffentlichen Christbaum gehabt zu haben, allerdings war es dort ohnehin die gleiche Vereinigung, die in beiden Städten vertreten war.

Die Ratsapotheke

Die Ratsapotheke

Ebenfalls am Rathausplatz befindet sich eine Apotheke, die in dem selben Haus seit ihrer Gründung im Jahre 1422 existiert. Da ist man schon etwas beeindruckt, wenn man sich vor Augen führt, dass zu dem Zeitpunkt Amerika noch nicht entdeckt war. Generell findet man in der Altstadt von Tallinn viele mittelalterliche Gebäude und auch ein paar Restaurants die etwas rustikaler eingerichtet sind (wie z.B. nur mit Kerzen und Fackeln beleuchtet).

Am späten Nachmittag ging es dann wieder auf’s Schiff, diesmal völlig ohne Kontrolle. Nach dem Abendessen gab es wieder reichlich Programm zur Auswahl. Mit den Fernsehern auf den Zimmern konnte man einen Blick auf die verschiedenen Tanzflächen im Schiff werfen und dann entscheiden, in welches Getümmel man sich denn jetzt stürzen möchte. Wir haben uns für die Ibiza Disco entschieden, dort war Write-On-Me-Party. Jeder bekommt einen Filzstift und kritzelt während dem Feiern anderen Leuten was aufs T-Shirt.

Am nächsten Morgen kamen wir wieder in Stockholm an und fuhren mit dem Bus zurück nach Växjö.

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